Kirchentags-Rufen in Paderborn
Am 12. Mai haben sechs Bläserinnen und Bläser um 12.05 Uhr den an Himmelfahrt beginnenden Ökumenischen Kirchentag nach Paderborn und ins Hochstift gerufen.
Der Kirchentag findet zwar in Frankfurt statt, er wird wegen Corona jedoch digital und dezentral gefeiert. „Von der Abdinghofkirche aus rufen wir den Kirchentag zu uns“, so die evangelische Posaunenchorleiterin Marianne Noeske, „wir wollen alle Interessierten auf die vielfältigen aus Frankfurt gestreamten Veranstaltungen aufmerksam machen.“ Vor zwei Jahren fand der von der Evangelischen Kirche von Westfalen eingeladene Kirchentag in Dortmund statt. Jetzt sind viele Menschen auf den digitalen Ökumenischen Kirchentag neugierig. Himmelfahrt um 9.30 Uhr beginnen die Übertragungen auf www.oekt.de. Die Übertragungen und digitalen Beteiligungsformate sind kostenlos.
Bläserzeichen gehören traditionell zum Kirchentag. Komponiert wurde der Kirchentagsruf von Magdalena Schauß-Flake, die vor 100 Jahren geboren wurde. Die 2008 verstorbene Komponistin orientierte sich dabei an dem Osterhymnus „Christ ist erstanden“.
Zum Rufen des Kirchentages waren auch Nadine Mersch aus dem Diözesankomitee im Erzbistum Paderborn und Präsidiumsmitglied des 3. Ökumenischen Kirchentags sowie Dr. Richard Janus vom Landesausschuss Westfalen des Deutschen Evangelischen Kirchentags an der Abdinghofkirche. Nadine Mersch sagte zur Bedeutung des Ökumenischen Kirchentages als Fest des Glaubens in der schwierigen Corona-Zeit: „Nach einem Jahr Corona belastetet die Situation die Menschen. Viele wollen, wie sie sagen, ihr altes Leben zurück. Der mit dem Leitwort „Schaut hin“ stattfindende Kirchentag ermutigt auch, genauer auf das eigene Leben zu schauen. Und vielleicht gibt es nach Corona ein neues, bewussteres Leben. Der Kirchentag ist deshalb auch ein Hoffnungszeichen.“
An die Bedeutung der Ökumene erinnerte Dr. Richard Janus: „Seit vielen Jahren haben die christlichen Gemeinden in unserer Region gute Kontakte untereinander. Es gibt Gottesdienste und viele gemeinsame Veranstaltungen. Oft ist Ökumene dann mehr als nur Katholisch und Evangelisch. Auch Freikirchen oder zum Beispiel Orthodoxe gehören zur christlichen Familie.“
Laut Superintendent Volker Neuhoff waren in der Region auch dezentrale Veranstaltungen des Ökumenischen Kirchentages geplant: „Eine große Arbeitsgruppe hat eine Menge an Ideen bewegt. Viele Engagierte waren mit Herzblut an der Vorbereitung.“ Aufgrund der Corona-Situation wurden jedoch viele Präsenztermine mit Gruppen abgesagt. Neuhoff: „Ich staune darüber, dass die Kirchentagsenergie weitergetragen hat und etliches nun auch bei uns digital stattfindet.“ Die dezentralen Angebote werden ständig aktualisiert auf einer eigens eingerichteten Internetseite vorgestellt, vom Kirchentagsruf aus dem Abdinghof am Mittwochmittag über tägliche Bibelimpulse und Online-Führungen im syrisch-orthodoxen Kloster in Warburg und im koptisch-orthodoxen Kloster in Höxter-Brenkhausen bis zum Ökumenischen Gottesdienst in Schloß Neuhaus und in Warburg am Samstagabend: www.kirchentagonline.de.
Bildunterschrift: Freuten sich über das Bläserzeichen und die Zugaben des Posaunenchores: (vorne v. l.) Dr. Richard Janus (Landesausschuss Westfalen des Deutschen Evangelischen Kirchentags), Nadine Mersch (Diözesankomitee im Erzbistum Paderborn und Präsidiumsmitglied des 3. Ökumenischen Kirchentags) und Volker Neuhoff (Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn) vor drei der sechs Bläser*innen: (hinten v. l.) Tim Gärtner, Marianne Noeske und Hermann-Josef Timmer.
Text: Evangelischer Kirchenkreis Paderborn
Foto: Heide Welslau