Diözesankomitee ruft zur Bundestagswahl auf

Für eine Gesellschaft, die zusammenhält!

Das Diözesankomitee im Erzbistum Paderborn ruft alle Wahlberechtigten dazu auf, ihre demokratischen Beteiligungsrechte wahrzunehmen und bei der Bundestagswahl am 26. September wählen zu gehen.

Das Komitee appelliert an die Wählerinnen und Wähler, dafür zu sorgen, dass im nächsten Bundestag keine Abgeordneten und Parteien vertreten sind, die mit Populismus, Lügen und Rassismus die Gesellschaft zu spalten versuchen und die Ausgrenzung von Minderheiten propagieren. Stattdessen setzt sich die Vertretung der Laienkatholikinnen und Laienkatholiken im Erzbistum Paderborn für den Zusammenhalt der Gesellschaft ein: „Wie Luft zum Atmen braucht unsere Gesellschaft Solidarität und soziale Gerechtigkeit“, so die Vorsitzenden des Diözesankomitees Nadine Mersch und Jan Hilkenbach. Die Gesellschaft solle von sozialem Zusammenhalt, gegenseitigem Respekt und Toleranz geprägt sein. Durch eine aktive Sozial- und Gesellschaftspolitik müsse der gesellschaftlichen Spaltung entgegengewirkt und das Gemeinwohl in den Mittelpunkt des Handelns gestellt werden. Vor diesem Hintergrund brauche es Maßnahmen zur Stärkung der Chancengerechtigkeit und der Teilhabe. Dazu zählen auch entschiedene Schritte zur Eindämmung und Verringerung prekärer Lebensbedingungen, die sich durch die Corona-Krise verschärft haben.

„Wenn nennenswerte Teile der Gesellschaft das Gefühl haben, ihre Interessen würden nicht berücksichtigt und es gehe nicht gerecht zu, dann belastet das das Vertrauen in Politik und Demokratie“, so Nadine Mersch. „Es geht darum, mehr Chancengerechtigkeit herzustellen und für individuelle Lebenslagen bessere Perspektiven zu eröffnen.“ Dazu gehöre, Menschen in schwierigen ökonomischen Situationen besser zu stellen. Familien, Alleinerziehende, Menschen mit Migrationshintergrund und Geringverdienende brauchen wirtschaftliche Entlastung, um ihren Alltag noch besser meistern zu können. Die politisch Verantwortlichen müssten daher weitere Anstrengungen unternehmen und verfügbare Mittel gezielter einsetzen. Zudem müssen die Rahmenbedingungen für auskömmliche Löhne und Gehälter weiter gestärkt werden.

Eine weitere wichtige Zukunftsaufgabe sei das konsequente Vorgehen gegen Kinderarmut, so Jan Hilkenbach: „2,8 Millionen Kinder und Jugendliche sind in Deutschland aktuell von Armut betroffen – das ist mehr als jedes 5. Kind. Dies hat kurzfristige und oftmals auch lebenslange Folgen für die Bildungschancen von Kindern, für soziale Teilhabemöglichkeiten und für die Gesundheit.“ Dieser Zustand müsse dringend geändert werden, damit Chancengerechtigkeit nicht zu einem leeren Versprechen werde.

Besonders angesichts der nachfolgenden Generationen sei es unausweichlich, für die Bewahrung der Schöpfung einzutreten. In Anbetracht der wissenschaftlichen Erkenntnisse und nicht zuletzt der Naturkatastrophen in diesem Sommer müsse die Klimakrise ernst genommen werden. Nur durch konsequente Schritte zur Erreichung der international vereinbarten Klimaschutzziele könnten die Lebensgrundlagen für eine vielfältige Gesellschaft bewahrt werden.

Das Diözesankomitee regt an, diese und weitere Themen bei der jeweiligen Stimmabgabe zu bedenken. Anregungen zur Wahlentscheidung kann und soll das online gestellte Positionspapier geben.