Diözesankomitee Paderborn setzt sich für demokratische und partizipative Strukturen im Erzbistum Paderborn ein
Paderborn, 27.02.2021. Das Diözesankomitee Paderborn befasste sich bei seiner digital stattgefundenen Vollversammlung erneut mit der Stärkung demokratischer und partizipativer Strukturen im Erzbistum und beschloss einen dementsprechenden Antrag.
Vor dem Hintergrund des Synodalen Weges der katholischen Kirche in Deutschland und dem im Erzbistum Paderborn begonnenen Diözesanen Weg 2030+ erneuerte die Vertretung der Laienkatholikinnen und Laienkatholiken seine Position und Forderung nach mehr partizipativen Strukturen in der Kirche: „Die Mitbestimmungsrechte von ehrenamtlich engagierten Christinnen und Christen müssen gestärkt werden“, so Nadine Mersch, Vorsitzende des Diözesankomitees. „Als Vertreterinnen und Vertreter der Verbände und Pfarrgemeinderäte im Erzbistum Paderborn machen wir zu oft die Erfahrung, dass eine Kultur ernsthafter Beteiligung noch nicht gelebt wird.“
Das Diözesankomitee steht mit dieser Feststellung in einer Linie mit dem entsprechenden Forum des Synodalen Weges, das ebenfalls im Bereich von Macht und Gewaltenteilung echte Reformen innerhalb der Kirche vorantreiben will. Theologische Grundlage für das Handeln von nichtgeweihten Katholikinnen und Katholiken sei das gemeinsame Priestertum aller Getauften. Aus dieser Perspektive heraus erwartet das Diözesankomitee eine Verbesserung der Partizipationsmöglichkeiten für ehrenamtlich engagierte Christinnen und Christen im Erzbistum Paderborn auf allen Ebenen. Als Zielbild zukünftiger Zusammenarbeit von Klerikern und Laien, Haupt- und Ehrenamtlichen in der Kirche formulierte das Diözesankomitee auf seiner Vollversammlung deshalb eine Kultur ernsthafter und gelebter Beteiligung in der Kirche, die sich in Geschäftsordnungen, Statuten und Satzungen der unterschiedlichsten Gremien wiederfinden ließe. Dies sei maßgeblich für eine verlässliche Partizipation. Gerade das gestärkte ehrenamtliche Engagement auf allen Ebenen sei unabdingbar für eine zukunftsfähige Kirche.
Besonders hob das Diözesankomitee auf die Arbeit des Diözesanpastoralrates ab, der sich von einem reinen Beratungsgremium des Erzbischofs zu einem Entscheidungsgremium weiterentwickeln müsse. So könnten verbindliche Entscheidungen für den weiteren Weg des Erzbistums Paderborn gemeinsam getroffen werden. Auch müssten die zu erwartenden Beschlüsse der Synodalversammlung des Synodalen Weges in dem dann gestärkten Diözesanpastoralrat beraten und im Erzbistum implementiert werden. Das Diözesankomitee forderte daher Erzbischof Hans-Josef Becker direkt auf, dies umzusetzen, „damit deutlich wird, dass das Erzbistum den Synodalen Weg nicht nur mitgeht, sondern entschieden mitprägt und den Willen des Gottesvolkes und das Wirken des Heiligen Geistes anerkennt.“ Durch solch ein Handeln könne der Erzbischof den vielfach proklamierten Veränderungswillen unter Beweis stellen, so das Diözesankomitee weiter. „Besonders die Coronasituation hat viele Entwicklungen in der Kirche wie unter einem Brennglas verdeutlicht“, erläuterte Jan Hilkenbach, ebenfalls Vorsitzender des Diözesankomitees. „Daher müssen die Veränderungen und Reformen, so sie in einem Bistum möglich sind, zügig und mutig angegangen werden.“