Pfingstempfang 2020
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Auf eine Kaffeelänge mit unserem neuen Geschäftsführer
Innerhalb der Reihe „Auf eine Kaffeelänge mit…“ wird jede Woche eine Person aus dem Erzbistum Paderborn vorgestellt. Einzige Bedingung: Die Zusammenkunft endet, sobald der Kaffeebecher geleert ist. Dieses Mal gibt unser neuer Geschäftsführer Christian Föller Einblicke in sein Arbeitsfeld, seinen Werdegang und seinen Ausgleich. Das gesamte Interview auf den Seiten des Erzbistums!
Foto: Dietmar Gröbing
mehr lesenÖkumenischer Kirchentagssonntag
„Was mich nährt“, so lautet die Überschrift für den Gottesdienst am Kirchentagssonntag 7. Februar.
Aus der Abdinghofkirche in Paderborn wird die Einstimmung auf den 3. Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) übertragen. Für NRW ist dies der zentrale Auftakt für weitere Veranstaltungen des Kirchentags, die wegen der Corona Pandemie nicht alle in Frankfurt stattfinden, sondern digital und regional. Der Gottesdienst in der Abdinghofkirche beginnt um 10.30 Uhr und ist live mitzufeiern im Internet, dort kann er auch später noch angesehen werden. Auf der Homepage des Ev. Kirchenkreises Paderborn lässt sich neben dem Zugang auch der komplette schriftliche Ablauf bereits vor Beginn des Gottesdienstes auf rufen.
Anba Damian, Bischof der Koptisch Orthodoxen Kirche, hält die Predigt am Kirchentagssonntag. Grundlage ist die biblische Erzählung von der Speisung der 5000 aus dem Markus Evangelium (Kapitel 6), aus der auch das ÖTK Leitwort stammt: schaut hin. Im übertragenen Sinn stellt sie die Frage, was das eigene Leben nährt.
Weitere Mitwirkende im Gottesdienst kommen aus dem ÖKT Präsidium und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in NRW und der Region Paderborn: Friederike Faß, Leiterin des Ev. Studienwerks Villigst, arbeitet im Präsidium mit. Dem gehört ebenfalls Nadine Mersch, die Vorsitzende des Diözesankomitees im Erzbistum Paderborn, an. Pfarrerin Annette Muhr Nelson ist Vorsitzende der nordrhein-westfälischen ACK, in der christliche Kirchen zusammenarbeiten wie auch die Herrnhuter Brüdergemeine, aus der Niels Gärtner mitwirkt. Pfarrer Georg Kersting repräsentiert das katholische Dekanat Paderborn. Die musikalische Leitung des Gottesdienstes liegt bei Kreiskantor Tim Gärtner, der dafür eine Band zusammengestellt hat.
Gottesdienste am Kirchentagssonntag, der jährlich im Februar ist, haben im Evangelischen Kirchenkreis Paderborn Tradition. Über die Einstimmung auf die Ev. Kirchentage hinaus haben sie längst ökumenische Weite erlangt. Der evangelische Superintendent Volker Neuhoff, als Mitglied der Vorbereitungsgruppe, freut sich auf den Gottesdienst am 7. Februar: „Ich bin sehr dankbar, dass wir in Paderborn wieder einen regionalen Akzent für den Ökumenischen Kirchentag im Mai setzen können.“ Bereits im vergangenen Jahr haben beide großen Kirchen in der Region den Kirchentagssonntag gemeinsam begangen. Impulsgeber und Mitorganisatoren waren dafür die Kirchentagsbegeisterten Prof. Dr. Harald Schroeter-Wittke und Dr. Richard Janus vom Wittke vom Institut für Ev. Theologie der Uni Paderborn.
Der 3. Ökumenische Kirchentag vom 12. bis 16. Mai, zunächst für Frankfurt am Main geplant, wird wegen derCorona-Pandemie ein völlig anderes Format bekommen. So wurde es Mitte Dezember vom Präsidium beschlossen. Das Programm wechselt von Frankfurt in die Welt, es wird dezentral und digital. Der Kirchentag lädt nun ein, dort mitzufeiern, wo man lebt. Das genaue Programm wird in den nächsten Wochen veröffentlicht. Im Internet sind die Veränderungen abrufbar: www.oekt.de.
Die Katholischen Dekanate in den Kreisen Paderborn und Höxter und der Evangelische Kirchenkreis haben sich bereits auf die Veränderungen eingestellt. Ihre Planungen für eine gemeinsame Beteiligung in Frankfurt wurden aufgegeben und in regionale Veranstaltungen umgeändert. So laden sie im Frühjahr zu ökumenischen Spaziergängen ein. Weitere Anregungen wurden jetzt in einer digitalen Ideenbörse zusammengetragen.
Text: EKK
Kommentar
Kommentar von Nadine Mersch und Jan Hilkenbach (Vorsitzende des Diözesankomitees) zur „Instruktion zur Pastoralen Umkehr der Pfarrgemeinde im Dienst an der Missionarischen Sendung der Kirche“
27.07.2020
Die ersten Seiten der „Instruktion zur pastoralen Umkehr der Pfarrgemeinde im Dienst an der missionarischen Sendung der Kirche“ geben durchaus Grund zur Hoffnung. Die Bedeutung der Gemeinde für Begegnung, Nächstenliebe und die frohe Botschaft Jesu Christi werden beschrieben. Ja, es werden auch das Netz geschwisterlicher Beziehungen und neue Formen erwähnt. Aber dann: Nur ein Pfarrer könne eine Gemeinde leiten, dem Gottesdienst vorstehen und Garant für die Heilserfüllung der Gläubigen und der Kirche sein. Die Idee von geschwisterlicher Kirche und die Erkenntnis, dass die Gemeinde sich enorm verändert hat und weiter verändern wird, finden hier keinen Wiederhall. Die Realität in vielen Ortskirchen wird ausgeblendet. Auf Fragen der Gegenwart werden Antworten der Vergangenheit gegeben. Die Verbindung von allgemeinem und sakramentalem Priestertum aller Getauften wird mit Füßen getreten. Für uns ist dieses Dokument eine große Enttäuschung.
Der Synodale Weg der Kirche in Deutschland ringt derzeit intensiv um die Frage, wie allgemeines und sakramentales Priestertum heute im Sinne der Botschaft Jesu Christi und zum Heil der Menschen und der Kirche gelebt werden kann. Die Fragen von Macht und Gewaltenteilung sind ein wichtiger Schwerpunkt der Beratungen. Welches Personale Angebot brauchen wir in unserer Kirche, um den Menschen Beheimatung, Orientierung, spirituelle Tiefe anzubieten. Die Mitwirkung aller Getauften an Liturgie, Verkündigung und auch an der Verantwortung für die konzeptionellen und wirtschaftlichen Geschicke vor Ort werden in Deutschland diskutiert und seit Jahren gelebt, bzw. erprobt. Wir fragen uns: Warum sollen wir uns diese mutmachenden Erfahrungen kaputt machen lassen?
Es ist traurig, aber leider muss auch das erwähnt sein. Frauen werden im gesamten Schreiben aus Rom gar nicht erwähnt, was aus unserer Sicht die Kleruszentrierung und das Beharren auf einer Männerkirche manifestiert.
Im Erzbistum Paderborn macht das Zukunftsbild andere Aussagen als die römische Instruktion: „Miteinander dürfen Priester und Laien, Hauptberufliche und Ehrenamtliche, Frauen und Männer es wagen, wechselseitig Vertrauen zu schenken und Verantwortung zu übertragen und zu übernehmen.“ In diesem Sinne gehen wir im Erzbistum Paderborn seit 2014 gemeinsame Schritte in die Zukunft. Darauf wollen wir aufbauen und nicht mehr dahinter zurückfallen.
Unsere gewählten Mitglieder in Pfarrgemeinderäten und Kirchenvorständen setzen sich täglich dafür ein, die Aufgaben in den Gemeinden zu bewältigen und einen Ort zu schaffen, der für die Menschen Glaubenserfahrungen ermöglicht und Gemeinschaft bietet. Doch diese Wahlen ergeben nur einen Sinn, wenn sie im Anschluss mit Entscheidungsbefugnissen verbunden sind. Gemeinschaftliche Leitung darf kein Fremdwort bleiben. Für viele der Engagierten sowie die vielen pastoralen Mitarbeitenden, die eine geschwisterliche und dialogische Kirche wollen, stellt die Instruktion der Kleruskongregation einmal mehr eine Entmutigung dar. Unsere Kirche als Gemeinschaft der Getauften vertritt ein Menschenbild, dass Gott alle Menschen mit der gleichen Würde und den gleichen Rechten ausstattet. Dieses Menschenbild wollen wir auch in unseren Gemeinden, den Gremien und mit allen, die sich in den Dienst der Kirche stellen leben. Wir gehen davon aus, dass der in unserem Erzbistum eigeschlagene Weg bestehen bleibt. Es gibt für uns keine Anzeichen, daran zu zweifeln – das ist gut so. Unseren Erzbischof und die ganze Deutsche Bischofskonferenz rufen wir auf:
Seid mutig– lasst Euch nicht abbringen von unserem gemeinsamen Weg!